Kastration zum verhindern von unerwünschtem Nachwuchs ist sicherlich die häufigste Indikation diesen Eingriff vorzunehmen. Hält man mehrere Tiere zusammen (was man bei Kaninchen und Meerschweinchen im Übrigen unbedingt tun sollte) ist es zur Nachwuchskontrolle unbedingt notwendig, dass die Tiere kastriert werden.
Haltung gleichgeschlechtlicher Tiere als Alternative zur Kastration
Das Halten gleichgeschlechtlicher Tiere verhindert zwar ungewollten Nachwuchs, jedoch kommt es bei männlichen unkastrierten Tieren häufig zu Revierkämpfen, mit zum Teil erheblichen Bissverletzungen. Die Vergesellschaftung ausschliesslich weiblicher Tiere verläuft in der Regel etwas problemloser.
Nur männliche Tiere kastrieren?
Natürlich verhindert die Kastration aller männlicher Tiere in einer Gruppe die ungewollte Fortpflanzung. Gerade aber bei weiblichen Kaninchen entstehen unter den unkastrierten Tieren bei mehr als 70% aller Tiere sogenannte Metropathien. Metropathien sind Erkrankungen der Gebärmutter, die im Fall von Kaninchen entweder entzündlich sind oder tumorös (viele weibliche Kaninchen erkranken an einem Adenokarzinom, einem bösartigen Tumor der Gebärmutter). Die vorsorgliche Kastration von weiblichen Kaninchen kann also auch zur Gesunderhaltung beitragen. Die Kastration von weiblichen Tieren ist allerdings mit einem etwas höheren Risiko auf Komplikationen verbunden.
Frühkastration bei Meerschweinchen
Junge männliche Meerschweinchen können schon nach 3 Wochen die geschlechtsreife erlangen. Um die Tiere in der Gruppe belassen zu können, ist es deshalb nötig sie frühzeitig zu kastrieren. Eine solche Frühkastration ist in unserer Praxis ab einem Gewicht von 125 Gramm möglich.