Sommernotfälle
Im Sommer gibt es eine Reihe spezifischer Notfälle. Auf dieser Seite finden Sie einige Ratschläge und Informationen rund um diese "Sommernotfälle".
Schnittverletzungen
Bei Spaziergängen am Rhein kommt es leider immer wieder durch herumliegendes Glas zu Schnittverletzungen an den Sohlenballen. Die Schnittwunden bluten in der Regel stark. Meistens ist dies aber keine lebensbedrohlicher Blutverlust (es sei denn Arterien werden verletzt) und die Blutung kommt meist spontan nach einigen Minuten zum Stillstand.
Wichtig ist eine weitere Verschmutzung der Wunde nach Möglichkeit zu vermeiden. Decken Sie die Wunde mit einem Verband (o.Ä.) ab. Eine Reinigung kann Wundspüllösungen erfolgen. Desinfiziert wird eine solche Wunde mit normalen Wundantiseptika, die sie in der Apotheke oder bei mir erstehen können. Das verwenden von Salben und Pudern ist in jedem Fall zu vermeiden, da Sie eine spätere Wundversorgung beim Tierarzt erschweren.
Je nach Schnittgröße und Tiefe ist auch eine tierärztliche Versorgung notwendig. Wichtig hierbei ist die Zeit, die vergeht bis es zur Behandlung kommt. Mehr als 6 Stunden sollten nicht vergehen.
Tiere sollte wie Menschen auch nicht zu lange in der prallen Sonne spielen und sich anstrengen. Ihre Kapazität die Körpertemperatur zu regulieren ist im Vergleich zum Menschen stark reduziert. Deshalb kommt es leicht zu einer lebensbedrohlichen Erhöhung der Körpertemperatur.
Ein absolutes no-go ist es, Tiere im Sommer für kurze Zeit alleine im geschlossenen Auto zu belassen. Ein geöffnetes Fenster reicht bei weitem nicht aus.
Erste Maßnahmen, die Sie treffen können, wenn Sie eine Hyperthermie oder einen Sonnenstich vermuten sind:
- Das Tier in den Schatten oder einen kühlen Raum verbringen
- Das Tier mit feuchten / nassen Tüchern zu bedecken. Besonders geeignete Regionen zum Abkühlen sind die Leisten / Achseln und Pfoten.
- Deutlich besser ist das vollständige Eintauchen in kühles Wasser (Badewanne, Regentonne, See, Bach), achten Sie jedoch darauf, dass der Kopf nicht untergetaucht wird
- Die Körpertemperatur mit einem Fieberthermometer zu messen und einen Tierarzt zu konsultieren
Bienen, Wespen und Hornissen können ihr Tier stechen. Hierbei kommt es wie beim Menschen zu einer Schwellung und Schmerz. Die Folgen eines Insektenstiches sind abhängig von der Region in die ihr Tier gestochen wurde und der Anzahl der Stiche.
Eher unbedenklich ist ein einzelner Stich in die Pfote oder das Bein. Natürlich kann es zu unvorhersehbaren Reaktionen auf den Stich kommen ( Allergische Reaktionen ). Deshalb sollten Sie Ihr Tier beobachten. Kühlung kann Linderung verschaffen und die Schwellung nicht all zu stark werden lassen. Ggf. kann man den Insektenstachel (Biene) mit einer Pinzette entfernen.
Wird das Tier jedoch von mehreren Insekten gestochen oder es erfolgt ein Stich in die Lippen, Zunge oder den Rachen sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, denn durch die auftretende Schwellung kann es sehr rasch zur Atemnot kommen.
Im Zweifel
Kontaktieren Sie Ihren Tierarzt:in.